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Rheinische Post: Faule Hausfrau oder Rabenmutter

Archivmeldung vom 25.04.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.04.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Was nutzt der neue Familienbericht? Familienministerin Ursula von der Leyen wird er Argumentationshilfe für ihre Politik zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf und für das von ihr geplante Elterngeld bieten.

Das ist in Ordnung, denn in weiten Teilen ist der Bericht ein ausgewogenes wissenschaftliches Werk zur Lage der Familien. Die viel kritisierte Familienministerin kann im Übrigen ein wenig Rückenwind gebrauchen.
Allerdings enthält der Bericht auch Sprengstoff. Es ist völlig indiskutabel, diejenigen, die sich ausschließlich für Kinder und Hausarbeit entscheiden, in die Ecke der faulen Hausfrauen zu stellen. Damit diskriminiert der Bericht eine große Gruppe von Frauen, die gesellschaftlich wertvolle und anspruchsvolle Arbeit leisten. Zugleich sind solche Thesen auch ein Beitrag zur niedrigen Geburtenrate in Deutschland. Denn eine Mutter hierzulande steht immer im Kreuzfeuer der Kritik. Entweder gilt sie als beschränkte Nur-Hausfrau, oder sie muss sich den Vorwurf der karrieresüchtigen Rabenmutter gefallen lassen. Beide gesellschaftlichen Bilder sind kein Ansporn, Kinder in die Welt zu setzen.
Es ist dringend Zeit, mit diesen Klischees aufzuräumen. Jede Familie muss ihren individuellen Weg gehen können. Dem Staat obliegt es nur, dafür die Bedingungen zu schaffen. Mehr bitte nicht.

Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post

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