ROBIN WOOD zu dem jetzt von Vattenfall vorgelegten Abschlußbericht
Archivmeldung vom 06.11.2007
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.11.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer krisengeschüttelte Stromkonzern Vattenfall hat heute den Bericht der so genannten Expertenkommission zu den Störfallen und Abläufen in den Atomkraftwerken Krümmel und Brunsbüttel vorgelegt.
Nach einem Brand in
einem Transformator am AKW Krümmel hatte Vattenfall wochenlang
Informationen über die tatsächlichen Auswirkungen der
Schnellabschaltungen in den beiden Atommeilern verschwiegen und herunter
gespielt. Beide Atomkraftwerke sich wegen erheblicher
Sicherheitsprobleme seit mehreren Monaten abgeschaltet.
Die von Vattenfall eingesetzte so genante unabhängige Expertenkommission
besteht vor allem aus altgedienten Vertretern der Atomwirtschaft und
ihrer Lobby-Verbände. So ist z. B. Adolf Birkhofer Präsidiumsmitglied
des Deutschen Atomforums, einer wichtigen, der Förderung der Atomenergie
verpflichteten Lobby-Einrichtung. Kommissionsmitglied Peter Hans Hirt
ist Präsident von Swissnuclear, einem Branchenverband, in dem die
Schweizer Atomkraftwerksbetreibenden Unternehmen zusammen geschlossen sind.
"Eine Krähe hakt der anderen keine Auge aus. So muss man wohl den jetzt
von Vattenfall veröffentlichten Bericht der Expertenkommission zu den
Störfällen und den Folgen in den AKWs Brunsbüttel und Krümmel bewerten,
" stellt Dirk Seifert, Energiereferent der Umweltorganisation ROBIN
WOOD, fest.
"Vattenfall hat die Expertenkommission vor allem mit Vertretern von
Verbänden der Atomlobby und Atomunternehmen besetzt. Dass diese
Vattenfall nun bescheinigen, dass lediglich einige eher kosmetische
Probleme gelöst werden müssen, im Wesentlichen aber schon immer alles in
Ordnung war, kann also nicht überraschen."
Und die Presseabteilung von Vattenfall unterstreicht auch mit dieser
Veröffentlichung wieder, was einseitige und interessengeleitete
Öffentlichkeitsarbeit ist:
"Obwohl die beiden Atommeiler Brunsbüttel und Krümmel wegen des
Verdachts, dass zahlreiche Befestigungen von sicherheitsrelevanten
Rohrleitungen und Systemen fehlerhaft montiert sind und die AKWs seit
Monaten abgeschaltet sind, will Vattenfall den Eindruck erzeugen, dass
technisch alles in Ordnung ist. Am Prinzip, der Öffentlichkeit mit
Halbwahrheiten und geschönten Informationen Sand in die Augen zu
streuen, hat sich bis heute offenbar nichts geändert. Da haben alle
personellen und strukturellen Veränderungen in der Öffentlichkeitsarbeit
von Vattenfall nichts geändert, " so Dirk Seifert.
Quelle: Pressemitteilung ROBIN WOOD