Südwest Presse: Kommentar zur Tourismus-Branche
Archivmeldung vom 14.01.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittIhre Reisefreude lassen sich die Bundesbürger so schnell nicht vermiesen. Zwar sind die Realeinkommen in Deutschland im vergangenen Jahr gesunken, die Benzin- und Energiepreise in die Höhe geschossen. Doch die Verbraucher haben ihre Ausgaben für den Urlaub auf einen Rekordwert gesteigert und werden auch dieses Jahr ihren Titel als Reiseweltmeister verteidigen.
Das liegt daran, dass Urlaub in der Liste der Konsumwünsche vieler
Menschen ganz oben steht - und daran zuletzt gespart wird. Zum
anderen können wohl nur wenige Verbraucher den vielfältigen
Verlockungen der Reisebranche widerstehen. In erstaunlich kurzer Zeit
haben es die Veranstalter durch eine geänderte Rabattpolitik
geschafft, die Bundesbürger vom gehetzten Last-Minute-Kunden zum
Frühbucher umzuerziehen, der für seine langfristige Planung belohnt
wird.
Sparpotenzial hat den Urlauber zudem der Boom der Billigflieger
beschert, die den Reisemarkt mit ihren Kampfpreisen
durcheinanderwirbeln. Obendrein ist das Bettenangebot rund ums
Mittelmeer immer noch höher als die Nachfrage und verschärft damit
den Konkurrenzkampf, der in der Kategorie schön, warm und günstig
tobt. Daher kann es kaum verwundern, dass die Bundesbürger als Volk
der Schnäppchenjäger bei diesen Angeboten zugreifen, auch wenn immer
mehr Verbraucher - gegen jede Vernunft - die Reisen auf Pump
finanzieren.
Quelle: Pressemitteilung Südwest Presse