Neue OZ: Am Rande
Archivmeldung vom 24.03.2012
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittMan hatte nicht den Eindruck, bei einem Großereignis in Deutschland zu sein, am Freitag, zwei Tage vor Beginn der Tischtennis-WM in Dortmund. Fernseh-Crews aus dem asiatischen Raum bestimmten das Geschehen - die Kollegen von CCTV China oder TV Tokyo Japan begannen mit ihrer Vorberichterstattung.
Es ist die größte Hallensportveranstaltung des Jahres, weltweit. 4000 Personen sind akkreditiert, Sportler aus 146 Ländern schmettern um die Wette. Die deutschen Teams gehen aussichtsreich an den Start, die Herren sind sogar die Nummer eins in Europa und haben in Timo Boll einen charismatischen Topmann. Eigentlich das perfekte Umfeld, um hierzulande auch TV-mäßig groß einzusteigen, so wie es die asiatischen Freunde tun.
Weit gefehlt: Im deutschen Fernsehen findet die Weltmeisterschaft nur am Rande statt. Auch wenn ARD und ZDF die Rechte haben, gehen sie mit Live-Berichterstattung aus der Westfalenhalle sehr sparsam um. Das ist bedauerlich, denn Tischtennis hat in den letzten Jahren an Attraktivität gewonnen und ist aufgrund der technischen Möglichkeiten des Fernsehens spektakulär darstellbar. Umso enttäuschter sind die Fans der schnellsten Rückschlagsportart der Welt, dass sie nur mit Krümeln abgespeist werden.
Wie es scheint, fehlt dem deutschen Tischtennis die Lobby - wie sie beispielsweise der Wintersport hat. Die Sendeanstalten sollten umdenken und einer Sportart die Plattform bieten, die Tischtennis als attraktiver Hochleistungssport tatsächlich verdient hat.
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)