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Lausitzer Rundschau: Wolfgang, der Prophet

Archivmeldung vom 03.07.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.07.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

In der Bibel hat man auf den Propheten Jesaja nicht gehört. Als er sein Volk vor dem Verderben warnte, ging es einfach weiter wie bisher.

Deswegen hat es durchaus einen eigenen Charme, wenn die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) im Titel ihres Wortes zur Wirtschaftskrise, "Wie ein Riß in einer hohen Mauer", genau an diese Episode aus der Heiligen Schrift der Christenheit erinnert. Wolfgang Huber und dem Rat der EKD ist jedenfalls zu wünschen, dass es ihnen besser ergeht als damals Jesaja. Denn mit ihren Forderungen nach mehr Nachhaltigkeit, Vertrauen und Verantwortung in der Marktwirtschaft, nach einer stärkeren sozialen Sicherung und mehr Hilfen für die Dritte Welt haben sie den Nagel auf den Kopf getroffen. Zugegeben, von der Kirche erwartet man nichts anderes. Doch die Wirtschaftskrise zeigt, dass die EKD schon recht hatte, als sie Anfang des vergangenen Jahres in ihrer Unternehmerdenkschrift "Kriterien der gerechten Teilhabe" eine Begrenzung von Managergehältern forderte. Damals wie heute haben Politiker aller Parteien den Text der EKD begrüßt. Doch vielleicht wäre es nun auch einmal an der Zeit, daraus politische Konsequenzen zu ziehen.

Quelle: Lausitzer Rundschau

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