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Rheinische Post: Managementfehler

Archivmeldung vom 23.09.2005

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.09.2005 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Tag für Tag wird das Debakel bei Siemens klarer. Am Anfang war es die Handy-Sparte, dann die IT-Tochter, schließlich der gesamte Unternehmensbereich Kommunikation und zu guter Letzt die Logistik-Abteilung. Zehntausende von Stellen sind bedroht. Die traurige Bilanz eines der angesehensten Managers der deutschen Wirtschaft: Heinrich von Pierer, Berater von Kanzler und Kanzlerkandidatin.

Die jetzt gefundene Lösung für die Siemens-Mitarbeiter, die Stundenzahl für alle auf 30 zu kappen, mag den Beteiligten eine Atempause verschaffen. Auf Dauer wird sie so wenig tragen wie die Arbeitszeitverkürzungsmodelle von Volkswagen. Der Fall Siemens zeigt das Dilemma der deutschen Wirtschaft. Fähiges Management ist ein extrem knapper Produktionsfaktor hier zu Lande. Nur wenige sind offenbar geeignet, das gewaltige technologische Potenzial Deutschlands in gute, weltweit wettbewerbsfähige Produkte umzuwandeln und so die Jobs zu sichern. Es stimmt: Arbeit ist teuer in Deutschland, die Bürokratie kompliziert. Aber ein Teil des Führungspersonals zeigt sich seinen Aufgaben in einer der produktivsten Volkswirtschaften der Welt nicht gewachsen. Brauchen wir mehr ausländische Manager?

Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post

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