Lausitzer Rundschau: zu: Der Europaratsbericht zu den CIA-Flügen
Archivmeldung vom 08.06.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittJenseits der auf den Marktplätzen lauthals bekundeten Ablehnung der Politik des amerikanischen Präsidenten Bush gab es ganz offenkundig eine klammheimliche Koalition der Mutwilligen. Das Treiben der CIA, die sich tatsächlich in den vergangenen Jahren zu einer weltweit operierenden Geheimpolizei entwickelt hat, wurde offenbar in weiten Teilen Europas geduldet und in einigen Ländern auch massiv unterstützt.
Der jüngste Bericht des
Europarates zu den Verschleppungen von Menschen reiht sich ein in
eine Kette von Meldungen über die fragwürdige, oft eindeutig
gesetzwidrige Zusammenarbeit europäischer Regierungen mit den
diversen Sicherheitsorganen der USA.
Man könnte zynisch argumentieren, dass offenkundig wird, wie gut nach
wie vor die transatlantische Kooperation funktioniert. Tatsächlich
haben die Verantwortlichen in Europa den großen Schwenk in der
Anti-Terror-Politik mitvollzogen, bei dem - wie es wörtlich in
Washington hieß - die Samthandschuhe weggepackt wurden. Dass dabei
auch elementare Grundsätze des Rechtsstaates in Gefahr gerieten, hat
die Beteiligten offenbar nicht berührt.
Was diese Koalition der Blindheit in Sachen Menschenrechte allerdings
erreicht hat, ist alles andere als ein effektiver Kampf gegen
terroristische Gewalttäter. Denn die schärfste Waffe des Westens, die
Glaubwürdigkeit, ist stumpf geworden. Darunter leiden werden aber
auch die deutschen Soldaten, die in Afghanistan eingesetzt werden.
Quelle: Pressemitteilung Lausitzer Rundschau