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Der Berliner Tagesspiegel meint zu der deutschen Atompolitik

Archivmeldung vom 15.03.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.03.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Das kann bei uns nicht passieren, wurde die besorgte deutsche Öffentlichkeit bei kritischen Rückfragen immer beruhigt. Auch jetzt heißt es wieder, nur eine Naturkatastrophe ungeahnten Ausmaßes habe die japanischen Kernkraftwerke so gefährden können.

Dass in Deutschland die Erde bebt, 1978 auf der Schwäbischen Alp zum Beispiel mit der Stärke von 5,7 auf der Richterskala - ohne Belang? Dass es in Deutschland ebenfalls Kernkraftwerke gibt, deren Kühlsysteme nicht unabhängig geschaltet oder die überhaupt nicht redundant ausgelegt sind? All das hielt die Bundesregierung im Herbst nicht ab, die Laufzeitverlängerung zu beschließen. Es war ein Geschenk an die Energieversorger, ohne Notwendigkeit für die Versorgungssicherheit, sondern reine Klientelpolitik, sonst nichts. Die Denkpause, die sich die Regierung nun verordnet, ist der Beweis, dass sie zuvor eben nicht nachgedacht hat.

Quelle: Der Tagesspiegel

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