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Neues Deutschland kommentiert den eventuellen Einsatz der Bundeswehr in Nahost

Archivmeldung vom 07.08.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.08.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Jens Brehl

Ehud Olmert, Israels Premier, hätte »absolut kein Problem« mit deutschen Soldaten in Libanon, er wünscht sich sogar eine deutsche Beteiligung an einer internationalen Streitmacht, die dem Publikum schon als »Libanon-Schutztruppe« präsentiert wird. Was im Berliner Außenamt als »bemerkenswerter Vertrauensbeweis« gewertet wird, sollte Misstrauen erregen.

Denn was Olmert sich tatsächlich vorstellt, ist eine »Israel-Schutztruppe«: Soldaten, die Angriffe auf sein Land durchaus »robust« unterbinden und etwa Waffenlieferungen für die Hisbollah über die syrisch-libanesische Grenze verhindern. Also eine Truppe von Erfüllungsgehilfen israelischer Gewaltpolitik.

Um Missverständnissen vorzubeugen: Israels Wunsch, in Frieden und sicheren Grenzen zu leben, ist absolut berechtigt. Leider aber glauben zu viele Israelis, diesen Frieden durch Krieg, Besatzung und Annexion sichern und die berechtigten Wünsche ihrer arabischen Nachbarn ignorieren zu können. Was sie damit schüren, sind Hass, Widerstand und Terror.

Deutsche Soldaten in Libanon kämen womöglich nicht in die Verlegenheit, auf Israelis schießen zu müssen, aber sie würden - änderte Israel seine Politik nicht grundsätzlich - zur Schutztruppe für Grenzziehungen nach israelischem Gutdünken, für den Raub palästinensischen und syrischen Bodens. Kein Problem für Olmert? Aber für uns eins mit ihm.

Quelle: Pressemitteilung Neues Deutschland

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