Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Thema Schweine-Patent
Archivmeldung vom 16.04.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittForschungsfreiheit und Arbeitsplätze auf der einen - die Freiheit der Schöpfung auf der anderen Seite. Beim Protest der Bauern gegen ein bestimmtes Schweine-Patent geht es um mehr.
Darf es ein Patent auf Tiere und Pflanzen geben? Nicht nur die Landwirte einschließlich all ihrer Interessenverbände sagen Nein. Kritiker und Demonstranten fürchten, dass Patentansprüche der Konzerne die Landwirtschaft weltweit in Abhängigkeit bringen können, die Lebensmittel noch teurer und die Hungerprobleme in der Welt größer werden. Bewiesen ist noch gar nichts. Aber soweit darf es erst gar nicht kommen. Die Landwirtschaft muss aufpassen, dass sie sich nicht in die Fänge großer Konzerne begibt, die die Spielregeln allein bestimmen wollen. Es geht nicht allein um Einfluss, sondern um viel Geld, das verdient werden will. Gestern ging es um Gen-Mais, heute um Schweine und morgen möglicherweise um den Weizen-Anbau. Greenpeace behauptet, dass der US-Konzern Monsanto allein beim Rind mehr als 260000 Genvarianten für sich beansprucht. Wenn erst einmal die Vermehrung von Fleisch, Getreide und Milch geschützt ist, ist es zu spät. Dann müssen die Bauern nicht nur nach der Pfeife von EU-Bürokraten in Brüssel tanzen, sondern auch hohe Lizenzgebühren an Monsanto & Co. überweisen. Billiger werden Lebensmittel auch nicht.
Quelle: Westfalen-Blatt