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Lausitzer Rundschau: Krieg in Afghanistan legt Probleme der Nato offen

Archivmeldung vom 11.02.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.02.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Sieben Jahre ist die Nato nun schon in Afghanistan. Was hat die Allianz in dieser Zeit gemacht? Sie war sicher nicht untätig, hat aber vor allem unkoordiniert und ohne auch nur annähernd ausreichende Kräfte herumgewurstelt. Nach jahrelangen Mahnungen und Warnungen von Experten und Geheimdiensten scheinen die politisch Verantwortlichen jetzt aufgewacht zu sein.

Auf einmal schrillen die Alarmglocken, ist Feuer unterm Dach. Die Amerikaner haben auf der Münchner Sicherheitskonferenz so getan, als hinge die Zukunft der Nato, ja der ganzen Welt von einem "Sieg" in Afghanistan ab. Die Dramatik kommt nicht von ungefähr: Damit soll Druck auf die europäischen Alliierten, vor allem auf Deutschland, ausgeübt werden, sich stärker in Afghanistan zu engagieren. Denn die USA haben sich in ihrem "Krieg gegen den Terrorismus" verzettelt - und zwar im Irak. Plan- und Ziellosigkeit, Halbherzigkeit und Kurzatmigkeit, aber auch Zerstrittenheit innerhalb der Nato - das ist der rote Faden, an dem sich viele Konfliktherde der vergangenen Jahre auffädeln lassen. Auch in der Kosovo-Frage hat der Westen viele Jahre ungenützt verstreichen lassen. Jetzt hat das Bündnis weitgehend die Kontrolle über die Entwicklungen verloren. Ausgerechnet der stellvertretende russische Ministerpräsident Sergej Iwanow brachte das in München auf den Punkt: "Wir entsenden Friedenstruppen hierhin und dorthin - und dann vergessen wir sie." So bleibt von der diesjährigen Münchner Sicherheitskonferenz ein sehr ernüchterndes Fazit: Neue Konflikte und Unruheherde sind in den vergangenen Jahren hinzugekommen, während die alten allenfalls oberflächlich ruhig gestellt, aber nicht gelöst wurden.

Quelle: Lausitzer Rundschau

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