Lausitzer Rundschau: Regierung legt Umweltbericht vor Strahlend blau und geschönt
Archivmeldung vom 17.01.2007
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.01.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittGlaubt man dem Umweltbericht der Bundesregierung, dann geht es in Deutschland gut voran mit dem Umweltschutz, ganz besonders beim Klima. Das Papier wurde routinemäßig im Kabinett abgehakt. Inklusive der Förderung erneuerbarer Energien und der Bekräftigung des Atomausstieges.
Die Anstrengungen und Erfolge muss man nicht schmälern - und kann
trotzdem zu der Einschätzung kommen, dass der Himmel so strahlend
blau nicht ist, wie er hier gemalt wird. Gemessen an dem, was es
umweltpolitisch hätte leisten können, technologisch und
wirtschaftlich, sind die Erfolge Deutschlands nicht sehr ruhmreich.
Nicht im Verkehr, wo die Industrie weiter auf schwere, schnelle
Fahrzeuge setzt und Techniken wie den Hybrid-Motor verschläft. Nicht
im Naturschutz, wo die Flussauen im Zweifel weiter für Bebauung
genutzt werden und der Flächenverbrauch insgesamt anhält. Auch nicht
in der Wirtschaft, die die Laster just in time rollen lässt und
Umweltfolgen sozialisiert. Von einer Priorität des Umweltschutzes
könnte man reden, wenn er im Zweifel vor anderen Interessen rangieren
würde. Hierzulande gibt es ihn aber nur, wenn und sofern er andere
Interessen nicht stört. Dass die Arbeitsplätze und Exportchancen zum
Hauptargument für Wind- und Sonnenenergie geworden sind und nicht die
saubere Luft, spricht Bände. Es gibt gerade so viel Umweltschutz wie
die Ökonomie zulässt. Das ist mehr als früher, aber ob das dem
Weltklima, den aussterbenden Tier- und Pflanzenarten und am Ende auch
den Menschen reicht?
Quelle: Pressemitteilung Lausitzer Rundschau