Neue deutsche Falken im 80. Jahr des „Fall Barbarossa”?
Archivmeldung vom 29.04.2021
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Freigeschaltet durch Anja SchmittDie deutsch-russischen Beziehungen sind so angespannt wie selten zuvor. Unser Gastkommentator, der als Parlamentarischer Staatssekretär in der von Helmut Kohl geführten Bundesregierung auch mit der Sowjetunion zusammenarbeiten musste, ist entsetzt über wachsende antirussische Ressentiments in einem historisch besonderen Jahr. Dies schreibt das russische online Magazin „SNA News“ .
Weiter heißt es diesbezüglich auf deren deutschen Webseite: "Moskau bereitet sich auf Monate des Gedenkens vor. Traditionell sind es die Feierlichkeiten anlässlich des 9. Mai 1945. In diesem Jahr gibt es einen weiteren Anlass. Dieser ist mit dem Datum des 22. Juni 1941 verbunden. Es ist der Tag, an dem vor achtzig Jahren das damalige Deutsche Reich der damaligen Sowjetunion den Krieg erklärte und einmarschierte. Die mit diesem Krieg verbundenen Folgen übersteigen bis heute jedes menschliche Vorstellungsvermögen.
Gleichsam in der Einstimmung zum Gedenken an das, was Menschen anderen Menschen angetan haben, aber nie im Leben hätten antun dürfen, haben sich in diesen Tagen zwei prominente deutsche Politiker zu den Beziehungen zwischen Russland und Deutschland im „Spiegel” geäußert. Es handelt sich um den Grünen-Frontmann und ehemaligen Außenminister, Herrn Josef Fischer, und für die Freien Demokraten um Alexander Graf Lambsdorff.
Antirussische Attacken ausgerechnet vom grünen Kriegsminister Fischer
Ihre Botschaft war klar und eindeutig. Danach müsse man heute Russland da treffen, wo es wirklich wehtue. Dieser Satz, gesprochen von zwei verantwortlichen Politikern aus Deutschland, kann nur Empörung und Abscheu hervorrufen. Dabei ist gerade der ehemalige Außenminister Fischer derjenige, der durch den auch von ihm zu verantwortenden völkerrechtswidrigen Angriffskrieg Deutschlands, im Verbund mit der Nato, gegen Jugoslawien für Deutschland das Kriegführen wieder auf die Stufe des 1. September 1939 gestellt hat. Überdies hat er den einzigen zivilisatorischen Fortschritt des Zweiten Weltkrieges – die Charta der Vereinten Nationen und das darin enthaltene Gewaltmonopol des UN-Sicherheitsrates – in der Luft und auf dem Boden regelrecht zerschossen.
In Zusammenhang mit diesem Postulat für das deutsche Vorgehen gegen Russland fällt einem nur der frühere Satz von Konrad Adenauer ein, wonach diejenige Hand verdorren möge, die wieder ein Gewehr halten würde.
Bei FDP und Grünen formiert sich die antirussische Front
Dabei handelt es sich nicht um Ausreißer-Stimmen, was die Grünen und/oder die FDP betrifft. Die einen haben sich nicht von der schäbigen Äußerung des Grafen Lambsdorff distanziert. Die anderen freuen sich über ihre Spitzenkandidatin Frau Baerbock, die Russland einzukreisen gedenkt und dem europäischen Friedensprojekt in Form der Ostsee-Pipeline umgehend die politische Unterstützung entziehen will.
Das soll künftige deutsche Politik einem europäischen Nachbarvolk gegenüber sein, das bis heute an den Folgen des Zweiten Weltkrieges leidet und 1871 und 1989/1990 zu Deutschland stand?"
Quelle: SNA News (Deutschland)