Spiel der Moralisten
Archivmeldung vom 20.06.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDer folgende Standpunkt wurde von Michael Meyen geschrieben: "Der Fußball ist erst zu einer Fernsehshow geworden und dann zu einer Bühne, auf der jeder sehen kann, was gerade angesagt ist. Wenn ein Medienforscher über Sport schreibt, dann geht es zwangsläufig um Wirkungen: Was macht die Logik der Übertragungskanäle aus dem, was auf dem Platz passiert? Das Schwarz-Weiß-Fernsehen, das liegt durch diese Brille auf der Hand, hat einen anderen Fußball hervorgebracht als die bunte Welt der privaten TV-Sender. Heute wird das Spiel auf den Digitalplattformen entschieden. Eins und null statt eins zu null. Die Deutschen haben dreimal Haltung gezeigt und seitdem nichts mehr gewonnen. Das könnte sich bei der Heim-EM ändern. Ein Text zum #Fußball-EM-Spezial <1>."
Meyen weiter: "Ich gebe zu: Ich liebe diesen Sport. Immer noch. Für große Spiele lasse ich alles stehen und liegen. Leipzig gegen Heidenheim. Oder gegen Werder. Meinetwegen auch Bayern gegen Real. Schon als Kind hatte ich die Europapokaltermine im Kopf und die Turniere sowieso. November 1977: Carl Zeiss Jena gegen Standard Lüttich, ein Mittwoch um 17 Uhr. Erst lange Vorfreude, dann zwei Stunden Glück und irgendwann Enttäuschung.
Das DDR-Fernsehen hörte mit den Übertragungen auf, wenn die eigenen Mannschaften ausschieden. Gegen Lüttich hat es für Jena noch gereicht, gegen Bastia dann aber nicht mehr. Für den kleinen Michael hieß das: wieder ein halbes Jahr warten bis zum nächsten großen Spiel...[weiterlesen]
Quelle: apolut von Michael Meyen