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Lausitzer Rundschau: Zur Schrumpfung der Gartenvereine in der Region

Archivmeldung vom 10.06.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.06.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Zu DDR-Zeiten waren Kleingärten begehrt. Glücklich war, wer eine Scholle zugesprochen bekam und sich darauf seinen Bungalow bauen konnte. Kleingärten waren Oasen im Grau der Städte. Gemüse von den eigenen Beeten ersparte die Jagd nach dem Wenigen, das in den Läden angeboten wurde.

Diese Zeit ist vorbei. Die damalige Kleingärtnergeneration ist in die Jahre gekommen, an Nachwuchs fehlt es. Immer mehr Parzellen in der Lausitz und in der Elbe-Elster-Region stehen leer, Vereine fürchten um ihre Existenz, weil viele Gärten aufgegeben werden.
Dabei sind sie gerade in den Ballungsgebieten noch immer von großem Wert. Stadträte und kommunale Verwaltungen sind deshalb gut beraten, mit weitsichtiger Politik die Anlagen am Leben zu erhalten. Erstens sind die Kleingärten in den Städten grüne Lungen, die die Kommunen zum Nulltarif bekommen, weil sie von den Vereinsmitgliedern gepflegt werden. Und zweitens sind sie Orte des Miteinanders, der sozialen wie kulturellen Begegnungen verschiedener Generationen und von Menschen unterschiedlicher Nationalitäten, die in unserer Gesellschaft mehr denn je benötigt werden.
In Weißwasser, so schätzt der dortige regionale Kleingärtnerverband ein, werden die Sorgen und Nöte der Laubenpieper durch die Stadt- und Gemeindeverwaltungen ernst genommen, wird gemeinsam nach Lösungen gesucht, um dem Schrumpfen entgegen zu wirken. Anderenorts fühlen sich Vereine eher an die Wand gedrückt. In Cottbus drohen den Kleingärtnern Abwasserpreise, die von vielen Pächtern einfach nicht mehr zu bezahlen wären, weil sie in der Mehrzahl nicht zu den Besserverdienenden gehören. Wer Kleingärtner zur Kasse bittet, um schnell ein paar Euro für marode Haushalte zu bekommen, betreibt Raubbau. Der schadet bekanntlich und ist nur mit großen Aufwendungen zu korrigieren.

Quelle: Pressemitteilung Lausitzer Rundschau

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