Paul Spiegel zu den antisemitischen Äußerungen des iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinejad
Archivmeldung vom 10.12.2005
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittPaul Spiegel zu den antisemitischen Äußerungen des iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinejad- ZDF-"heute"-Sendung um 19.00 Uhr mit Stellungnahme des Vorsitzenden des Zentralrats der Juden in Deutschland Paul Spiegel, der Vorsitzende des Zentralrats der Juden in Deutschland, sagte gegenüber dem ZDF zu den Äußerungen des iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinejad:
"Die Äußerungen dieses
Mannes vor einigen Wochen und jetzt auch gestern sind das Schlimmste,
was ich in dieser Hinsicht von einem Staatsmann gehört habe seit
Adolf Hitler."
Spiegel weiter: "Ich habe einige Male telefoniert mit der Kanzlerin
und habe ihr unmissverständlich erklärt, dass wohl die Zeit der
verbalen Äußerungen, der verbalen Stellungnahmen vorbei ist. Es
müssen jetzt Taten folgen. Und ich habe ihr auch erklärt, dass jetzt
die Zeit ist, um darüber nachzudenken oder eventuell auch Schritte
einzuleiten, um die diplomatischen und wirtschaftlichen Beziehungen
auf den Prüfstand zu stellen. Denn so geht es nicht weiter. Das ist
unmöglich, dass ein Mann ein Holocaust-Leugner ist, dies auch
unmissverständlich vor der Weltöffentlichkeit sagt, und dass die
europäischen Länder und andere Länder sagen: 'Das ist ja
schrecklich!' Die Zeit der verbalen Empörung ist vorbei. Die Gefahr,
die von diesem Mann und von diesem Land ausgeht, ist nicht zu
übersehen. Und wenn man weiß, dass die Atombombe in seinen Händen ist
und er eine Möglichkeit sucht, diese auch zu transportieren, so
glaube ich, dass man in Europa in der Tat wach werden muss und
gemeinsam überlegen muss, was kann man hier gegen tun – nicht nur im
Sinne von Israel und den Juden, sondern auch im Sinne von Europa."
Quelle: Pressemitteilung ZDF