Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum US-Schuldenstreit
Archivmeldung vom 02.08.2011
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittNo, they can't. Sie können es nicht. Zu einem Zeitpunkt, da die Bevölkerung in den USA dringend auf ein Signal gewartet hat, beließen es Präsident und Kongress bei einem Mini-Pakt. Er spiegelt nur eines: den Kampf um die beste Ausgangsposition bei der amerikanischen Präsidentenwahl 2012. Der Kompromiss zwischen Barack Obama und den Hardlinern unter den Republikanern ist nicht das erhoffte Zeichen zum Aufbruch aus dem konjunkturellen Tal.
Es ist aber auch nicht der Zopf, an dem sich die USA aus der immer schneller drehenden Verschuldungsspirale herausziehen könnten. Man stelle sich nur mal vor, die europäischen Staatschefs hätten die Griechenland-Krise allein dadurch gelöst, dass sie die gemeinsame Verschuldungsgrenze angehoben hätten. . . Immerhin: Die USA können ihre Staatsbediensteten weiter entlohnen und müssen keine Insolvenz anmelden. Das bewahrt die nationale US- und die Weltwirtschaft kurzfristig vor einer Krise. Mittel- und langfristig aber muss die größte westliche Supermacht mehr bringen oder sie wird ihre politische und wirtschaftliche Vormachtstellung verlieren.
Quelle: Westfalen-Blatt (ots)