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Neue OZ: Das libysche Rohöl und der Islam

Archivmeldung vom 29.08.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.08.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die Lage in Libyen ist weiter katastrophal. Dank überlegener Waffentechnik bomben die eingesetzten NATO-Kräfte bei Bedarf den Rebellen den Weg frei. Diese Luftschläge sind der Garant für den militärischen Erfolg gegen die Gaddafi-Truppen. Ein Ende ist nicht absehbar. Das Schicksal des abgetauchten Diktators bleibt ungewiss. Angesichts der aussichtslosen Lage könnte er seinen Anhängern das Weiterkämpfen verbieten und dem Land eine erste Atempause auf dem Weg in eine neue Ära gewähren. Aber wer mag daran glauben?

Stattdessen sterben und leiden Libyer weiter. Die Meldungen über Gräueltaten, über eine desolate Versorgungslage, ja humanitäre Katastrophe verstärken sich. Der Streit über die Bewertung der deutschen Außenpolitik im Fall Libyen verschleiert den Blick auf die entscheidende Frage: Wie und wann wird sich das afrikanische Land finden? Der Übergangsregierung mag ein demokratisches Libyen vorschweben - doch das bleibt Utopie und Beruhigungspille für westliche Unterstützer-Staaten. Libyen ist noch lange nicht bereit für demokratische Strukturen.

Die riesigen Rohölvorräte bieten die Chance auf Finanzierung des Wiederaufbaus und der Entwicklung des Landes - in welche Richtung auch immer.

Der Kitt, der Libyen einen kann, bleibt aber der Islam. Chancen und Risiken dieser Tatsache sollten viel stärker in den Fokus der Politik rücken. Auch in Deutschland.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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