Thüringische Landeszeitung: Wo der Mensch zur Ware wird, da wird auch mit ihm gehandelt
Archivmeldung vom 21.01.2014
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.01.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Doris OppertshäuserEigentlich ein Unding: Der Arzt kriegt Geld dafür, dass er seinen Patienten einem bestimmten Krankenhaus zuweist. Jetzt soll damit Schluss sein - übrigens begleitet von der Versicherung, dass es das so in Thüringen gar nicht gegeben habe. Gleich hinter der Landesgrenze hier und da aber doch... Das können wir jetzt mal so dahingestellt lassen. Der heimische Arzt weiß offenbar, bei wem er in der Pflicht steht.
Wahrscheinlich sind wir einfach nur zu naiv, sonst würden uns solche Nachrichten wie jene über Fangprämien für Ärzte gar nicht schrecken. Wir sehen uns - und das ist im Kern richtig - aber nicht nur als mündigen Kunden, sondern vor allem auch als Teil einer besonderen Beziehung. Das gilt vor allem auch für das Verhältnis Patient und Hausarzt.
Nun lässt sich natürlich auch sagen: Die Fangprämie, wenn sie denn bezahlt würde, muss ja nicht zum Nachteil des Patienten sein. Die Empfehlung könnte auch trotz der erwartbaren Finanzspritze etwas taugen. Aber klar ist auch: Am Ende muss irgendwer diese Fangprämien bezahlen. Und wer wird das wohl sein? Am Ende und über manchen Umweg landen diese Zusatzkosten dann doch beim Patienten. Gut also, dass damit Schluss gemacht wird.
Quelle: Kommentar von Gerlinde Sommer/Thüringische Landeszeitung (ots)