Lausitzer Rundschau: Endlich abschaffen
Archivmeldung vom 24.03.2009
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.03.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Zahlen sind erschreckend. Mehr als 2300.Menschen wurden 2008 in 25.Ländern hingerichtet, mehr als 8000 zum Tode verurteilt.
Und vor allem China tritt der Menschenrechtsorganisation amnesty international zufolge Proteste von Todesstrafengegnern weiter mit Füßen: Mehr als 1700.Hinrichtungen wurden dort 2008 durchgeführt - und zwar auch wegen Bestechung oder Korruption. Das ist brutal und grausam, denn die Todesstrafe ist nicht korrigierbar. Wer einmal hingerichtet ist, ist tot, gleichgültig ob sein Gerichtsverfahren fair war, neue Zeugen auftauchen oder er einfach nur die Tat bereut. Für Besserung und Resozialisierung lässt die Todesstrafe keinen Raum. Deswegen gehört sie abgeschafft, und zwar nicht nur in China, sondern auch in Japan, Singapur und in den USA. Besonders für ein Land, das zum angeblichen Schutz von Menschenrechten sogar Kriege anfängt, muss es doch eigentlich unsäglich sein, dass es sich beim Thema Todesstrafe in der fragwürdigen Gesellschaft von Ländern wie Nordkorea oder Iran befindet. Als Partner steht auch Deutschland in der Pflicht, die Amerikaner darauf hinzuweisen. Doch es gibt auch einen Hoffnungsschimmer: Erst vor Kurzem hat mit New Mexico ein weiterer Bundesstaat der USA die Todesstrafe abgeschafft. Möglich, dass ihm andere Staaten folgen. Es wäre jedenfalls sehr zu wünschen, dass der von Barack Obama versprochene Politikwechsel auch für die Abschaffung der Todesstrafe Geltung finden würden.
Quelle: Lausitzer Rundschau