WAZ: WASG und PDS vor Fusion: Altbackene neue Linke - Leitartikel von Wilhelm Klümper
Archivmeldung vom 26.03.2007
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Freigeschaltet durch Jens BrehlDie von frustrierten SPD-Anhängern und Gewerkschaftern gegründete WASG und der SED-Wurmfortsatz Linkspartei.PDS haben die Signale auf Zusammenschluss gestellt. Das tat sicherlich den gebeutelten Gutmenschen-Seelen der Delegierten gut, gemeinsam die Litanei vom bösen Sozialabbau und den neoliberalen Verwerfungen zu bemühen.
Und vorneweg die Talkshow-Plauderer
Lafontaine und Gysi, ohne deren Unterhaltungswert die geplante Partei
eine gänzlich altbackene, rückwärtsgewandte Veranstaltung wäre. Linke
Politik wird dort gleichgesetzt mit einer dicken
Versorgungsmaschinerie Staat. Kaum ein Wort von Eigenverantwortung
und der Entfesselung der Fähigkeiten des Einzelnen, was einst die
Begründer des Sozialismus noch umtrieb.
Die mögliche neue Partei ist eine normale Reaktion auf das Rücken
der SPD in Richtung Mitte. Verständlich, dass die SPD nervös
reagiert. So hat Müntefering eine Koalition mit der neuen Konkurrenz
ausgeschlossen und gegen Lafontaine gegiftet. Den bezeichnete er als
"Populist, die größte Ich-AG in unserer Republik." Damit zumindest
könnte er Recht haben.
Quelle: Pressemitteilung Westdeutsche Allgemeine Zeitung