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Schwäbische Zeitung: Am Ende stehen die Euro-Bonds

Archivmeldung vom 03.12.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.12.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Da ist sie, die Blut-Schweiß-Tränen-Rede. Gegen einen verhängnisvollen Isolationismus, für einen Schulterschluss der europäischen Verbündeten. Zukunft gebe es nur, wenn das Land fest zum Euro und fest zu Europa stehe. Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy hält die Ansprache - mit Blick auf die eigene Wiederwahl, aber auch mit Blick auf den kommenden EU-Gipfel. Sarkozy spricht mit dem ihm eigenen Gestus und Pathos Klartext.

Kanzlerin Angela Merkel dagegen bleibt ihrem unterkühlten Politikstil treu. Sie skizziert vor dem Bundestag sachlich ihre Strategie für die kommenden Wochen. Sie will in Europa sparen, reformieren und Souveränität abtreten. Mit Haushaltsdisziplin und scharfen Kontrollen soll der Euro gerettet werden. Es ist ein gewagtes Spiel, dessen Spielregeln fundamentale Veränderungen in den europäischen Verträgen voraussetzen. Das weiß Merkel und sie weiß, dass am Ende eine Fiskalunion stehen muss, damit Europa eine Zukunft hat. Verlorengegangenes Vertrauen an den Märkten wie in der Bevölkerung muss zurückgewonnen werden. Und da ist es fraglich, ob Merkel die richtige Taktik gewählt hat. Sobald der Rahmen gesetzt ist, sobald also die Konstruktionsfehler der Wirtschafts- und Währungsunion beseitigt sind, wird es Euro-Bonds geben - wie auch immer diese dann genannt werden. Merkel lehnt diese Euro-Bonds in ihren öffentlichen Auftritten nach wie vor ab, doch sie hat schon andere Positionen schnell geräumt, wenn es ihr nötig erschien.

Quelle: Schwäbische Zeitung (ots)

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