Westfalenpost: Zäsur im Handel
Archivmeldung vom 19.03.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittIm Einzelhandel bahnt sich eine neue Zäsur an. Sollte Metro die Kaufhof-Warenhäuser tatsächlich an den Rivalen Karstadt verkaufen, drohen den Beschäftigten schmerzhafte Einschnitte. Doch auch bei etwaigen Alternativen, etwa der Übernahme durch Finanzinvestoren, dürften die Perspektiven kaum besser sein.
Dass Metro sich aus dem Kaufhaus-Geschäft verabschiedet, ist bitter, hatte sich aber abgezeichnet: Es ist die Konsequenz aus dem Strukturwandel im Handel. Der Siegeszug der Discounter, der Internet-Boom und die hartnäckige Konsumflaute machen den Händlern schwer zu schaffen - allen voran den Warenhäusern. Mit einem Von-allem-etwas-Sortiment in durchschnittlicher Preis- und Qualitätslage lässt sich kein Geld mehr verdienen. Deshalb setzen Karstadt und Kaufhof verstärkt auf Markenware und gediegenes Ambiente. Geändert hat sich aber wenig: Die Erträge bleiben karg. Und bei Karstadt stehen nach dem Verkauf der kleinen Filialen erneut 16 Häuser auf der Kippe. Die Luxus-Strategie mag in Großstädten aufgehen, aber nicht überall. Ganz gleich, wer Kaufhof kauft: Für viele Warenhäuser dürften die Tage gezählt sein.
Quelle: Westfalenpost