Neues Deutschland: zu Rekordgewinnen der Dax-Konzerne
Archivmeldung vom 22.03.2012
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittEs ist etwas faul in der deutschen Volkswirtschaft: Während selbst tariflich Beschäftigte immer weniger im Geldbeutel haben und der Finanzminister zum Sparen bläst, verzeichnen die meisten Großkonzerne Rekordgewinne. Darüber freuen können sich wegen deutlich höherer Vergütungen die Vorstände und wegen steigender Dividenden die Aktionäre. Für die Beschäftigten fällt trotz des großen Verteilungsspielraums deutlich weniger ab.
»Moderate« Lohnrunden sind für die Arbeitgeber längst eine Selbstverständlichkeit. So kann es nicht verwundern, dass sie in den aktuellen Tarifverhandlungen von den guten Gewinnen 2011 nichts wissen wollen und lieber auf die bevorstehende schwere Zeit mit schwächerer Konjunktur verweisen. Eine angemessene Beteiligung der Allgemeinheit an sprudelnden Gewinnen findet ebenfalls schon lange nicht mehr statt. Konzerne brauchen seit der rot-grünen Unternehmensteuerreform nur noch wenig an den Fiskus abzudrücken, zahlreiche Schlupflöcher erlauben ihnen obendrein eine steuermindernde Bilanzierung. Auch die Aktionäre profitieren von früheren Steuergeschenken. Im Endeffekt landet das Gros der Gewinne mangels Investitionsmöglichkeiten auf den Finanzmärkten. Dadurch wächst die Kluft zwischen Arm und Reich weiter, es entstehen immer neue spekulative Blasen, sei es bei Aktien, Immobilien oder Rohstoffen. Insofern ist diese Entwicklung nicht nur unmoralisch, sondern auch volkswirtschaftlich ungesund.
Quelle: Neues Deutschland (ots)