Rhein-Neckar-Zeitung, Heidelberg, zu: Aschermittwoch
Archivmeldung vom 25.02.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittNiemand will in diesem Jahr, dessen schlechte Nachrichten sich wie ein Ascheregen auf die Stimmung legen, die abgestandenen Sprüche hören, die Politiker an diesem Tag ihren Anhängern und Gegnern schuldig zu sein glauben.
Was die Menschen in der bisher schwersten Wirtschaftskrise erwarten, aber insbesondere von der Kanzlerin nicht bekommen, ist ein Mindestmaß an Überzeugung und Führung. In diesem Punkt verweigert sich Merkel, die zwar auch nicht wissen kann, wie lang das Elend dauert. Niemand weiß das. Aber die Zweifel wachsen, ob sie die Bürger mitnehmen kann. Dafür müsste sie aus der Rolle einer Getriebenen schlüpfen, die das, was sie mitbeschließt, eigentlich für falsch hält. Das ist ihre schwächste Stelle als Vorsitzende einer zwar mit Duldungsfähigkeit ausgestatteten, aber auch zur inneren Kündigung fähigen Partei. Wovon die FDP derzeit profitiert. Zwar geht auch vom beginnende Kandidatenwahlkampf Steinmeiers kein Aufbruchsignal aus. Aber das macht die Sache für die verunsicherten Bürger nicht besser.
Quelle: Rhein-Neckar-Zeitung