Neue OZ: Zwang zur Selbstzensur
Archivmeldung vom 04.08.2011
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittWer sich durch das Kriegsspiel "Call of Duty, Black Ops" kämpft, wird mit einem Gefangenen konfrontiert, der wichtige Informationen zurückhält. Amerikanische oder auch österreichische Spieler macht Entwickler Treyarch zu Folterknechten.
Sie stopfen dem Unglücklichen eine Glasscherbe in den Mund und schlagen zu. Hierzulande bekommen Spieler die ekelhafte Szene nicht zu Gesicht. Hersteller Activision ließ sie extra für den deutschen Markt schon vor der USK-Prüfung schneiden. Die Kalifornier wussten genau, dass dem für Erwachsene konzipierten Titel ansonsten auch die Freigabe "ab 18" verweigert worden wäre , eine Indizierung samt umfassendem Werbeverbot wäre wohl gefolgt.
Dass die USK Jugendliche vor schädlichen Einflüssen schützt, ist verdienstvoll und wichtig. Dass sie aber auch die Hersteller von Erwachsenenspielen indirekt zur Selbstzensur zwingt, geht zu weit. Volljährige Bürger müssen selbst entscheiden dürfen, was sie spielen, auch wenn es brutal und geschmacklos ist wie die "Call of Duty"-Folterszene.
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)