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Rheinische Post: Eigeninteresse an Gesundheit

Archivmeldung vom 21.07.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.07.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Wer raucht, erhöht sein Lungenkrebs-Risiko, Wer Übergewicht hat, beschwört Herzerkrankungen herauf. Wer maßlos Alkohol trinkt, ruiniert die Leber. Sollen alle Beitragszahler, die auf sich achten, für individuelle Hemmungslosigkeit aufkommen müssen?

Eigentlich nein. Denn diese Kosten sind nicht schicksalhaft, sie sind vermeidbar und damit kein Fall für eine Solidargemeinschaft. Der Vorstoß des CSU-Gesundheitsexperten Zöller weist damit auf ein ernstes Problem hin: Deutsche Patienten haben kein finanzielles Eigeninteresse am gesunden Leben. Darum ist es gut, dass nun das Vorsorgeheft kommt, um die Menschen wenigstens an die Krebsvorsorge zu erinnern. Zöllers Vorschlag, Übergewichtige stärker zur Kasse zu bitten, gehört dagegen in den Ordner "Sommerloch". Sollen die Kassen Gewichts-Kurven führen und Gutachter streiten, zu wie viel Prozent der Infarkt auf zu viel Eisbein zurückgeht?

Eigenverantwortung tut Not. Doch sie lässt sich viel intelligenter über Selbstbehalte organisieren. Wer grundsätzlich die ersten Euro an Krankenkosten selbst zahlen muss oder am Jahresende einen Teil seiner Beiträge zurückerstattet bekommt, hat einen Anreiz, seine Zähne besser zu pflegen und maßvoller zu leben. Solche Tarife für alle hat Ministerin Ulla Schmidt den Kassen bisher verboten. Das zu ändern, wäre eine echte Gesundheitsreform gewesen.

Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post

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