Rheinische Post: In Lebensgefahr
Archivmeldung vom 30.08.2005
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittFünfzigtausend Soldaten schickte die internationale Gemeinschaft 1999 zur Befriedung in den Kosovo. Afghanistan hat 40 Mal mehr Einwohner und ist 150 Mal größer aber dort sollen es weniger als 12.000 Soldaten richten. Und das bei ungleich größerer Terror-Bedrohung.
Kein Wunder, dass die Abgeordneten mit unguten
Gefühlen den Marschbefehl für die über 2000 jungen deutschen Frauen
und Männer in Uniform gaben. Diese versuchen, die afghanische
Regierung bei der Stabilisierung des Landes zu unterstützen in
ständiger Lebensgefahr.
Mehr Wirkung hätte zweifellos eine auf mehrere hunderttausend Mann
vergrößerte Friedenstruppe. Aber zum einen fehlt es dazu an Geld und
Kapazitäten. Und zum anderen wäre das Risiko für den einzelnen
Soldaten nicht kleiner. Keine Alternative ist die Rückzugsforderung
aus Lafontaines und Gysis Wahlkampfarsenal. Ihr Kalkül: Dann wären
auch deutsche Städte sicherer, weil wir die Terroristen nicht
bedrohen. Das Gegenteil ist wahrscheinlich: Afghanistan würde
kollabieren, der Terror eine neue Basis haben und den Westen erst
recht heimsuchen. Deshalb kann es nur eines geben: die Mission
fortführen, politisch klug begleiten und den Soldaten die
bestmögliche Schutzausrüstung geben.
Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post