Rheinische Post: G-8-Ermittler ohne Witterung
Archivmeldung vom 24.05.2007
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Freigeschaltet durch Jens Brehlie Polizei hat wahrlich genug damit zu tun, in der sich Tag für Tag mehr anheizenden Stimmung den drei Maximen für den G-8-Gipfel in Heiligendamm gerecht zu werden: Sicherheit der Staatgäste garantieren, friedliche Demonstrationen ermöglichen, Gewalttätern das Handwerk legen. Das ist ein schwerer Job für die Beamten. Und nun haben sie auch noch einen schmerzhaften Tritt in die Hacken bekommen - von den eigenen Kollegen.
Mag ja sein, dass bei einem Anschlag Tatwaffe, Bekennerschreiben oder anderes mit einem bestimmten Geruch verbunden war. Mag ja sein, dass die Ermittler fünf Tatverdächtige im Visier hatten und herausfinden wollten, ob und bei wem die Geruchsspuren übereinstimmen. Aber so wenig Witterung für die Probleme der Abteilung Vorbeugung hätte man der Abteilung Strafverfolgung nicht zugetraut. Mit den "Geruchsproben gegen G-8-Gegner" hat der militante Protest einen Sprengsatz für Empörung in einem breiten linken Resonanzboden gefunden. Nun ist es leicht, die G-8-Sicherheitsvorkehrungen als "Stasi-Methoden" und Deutschland als "Schnüffelstaat" zu verunglimpfen. "Geruchsproben" (von DDR-Dissidenten) - das war bislang der Beleg für zynische Menschenrechtsverletzungen eines Unrechtsstaates. Jetzt belegt es eklatantes Fehlen jeglicher Sensibilität, das zum Himmel stinkt.
Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post