Südwest Presse: Kommentar ENBW
Archivmeldung vom 06.07.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittIn Paris kann man sich die Hände reiben: Dem Durchmarsch der EDF bei der ENBW steht nicht mehr viel im Wege. Mit Hans-Peter Villis bekam der französische Staatsmonopolist nicht nur den Vorstandsvorsitzenden seiner Wahl. Der Aufsichtsrat des wichtigsten Energieversorgers im Südwesten beförderte zudem den EDF-Mann Pierre Lederer zum stellvertretenden Konzern-Chef.
Die OEW, der Traditionseigner des drittgrößten deutschen
Energiekonzerns, ist erkennbar zum Statisten degradiert. Der
Konsortialvertrag ist kaum noch einen Pfifferling wert, mit dem der
frühere OEW-Chef Wolfgang Schürle die oberschwäbischen Landkreise auf
Augenhöhe mit der EDF halten wollte. Wenn es darauf ankommt, kann die
Landräte-Crew den Energieprofis von der Seine nicht Paroli bieten.
Ihr bleibt nichts anderes übrig, als deren Pläne abzunicken.
Wirklich überraschen darf es freilich niemanden, dass die OEW auf
Dauer nicht ausreichend Gewicht in die Waagschale werfen kann, um die
Landesinteressen innerhalb der ENBW mit Durchschlagskraft zu
vertreten. Dazu sind die Landkreise im Oberland finanziell viel zu
schwach auf der Brust. Da mag man sich bei CDU und Landesregierung
drehen und wenden wie man will: Ex-Ministerpräsident Erwin Teufel
musste dies wissen, als die CDU/FDP-Koalition vor sieben Jahren die
Landesanteile partout an die EDF verscherbeln wollten.
Quelle: Pressemitteilung Südwest Presse