Rheinische Post: Blair droht Iran
Archivmeldung vom 28.03.2007
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.03.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittSollten die diplomatischen Bemühungen um eine Freilassung der 15 britischen Soldaten aus iranischer Haft nicht fruchten, dann will Großbritanniens Regierungschef Tony Blair zu härteren Mitteln greifen. Das ist durchaus eine handfeste Drohung gegenüber Teheran.
Doch was dem Premier dabei vorschwebt, ist nicht klar. Im Übrigen
erinnert sein Verhalten an das Singen verschreckter Kinder im dunklen
Wald. Will er seine Jungs - bevor sie in einem Schauprozess wegen
Spionage vorgeführt werden - etwa militärisch befreien? Blair weiß
nicht einmal, wo die Gefangenen sind. Er betont erneut, die Briten
hätten sich im Auftrag der Uno in irakischen Gewässern aufgehalten.
Wieso lassen sie sich dann ohne die Spur einer Gegenwehr entführen?
Das war demütigend.
Blair steht unter Druck. Wegen des Irak-Krieges und seiner Nähe zu
US-Präsident Bush wird er daheim massiv kritisiert. Nun kommt die
Auseinandersetzung mit dem Iran hinzu. Irgendwelche Austauschprojekte
kommen schwerlich in Frage, denn weder Großbritannien noch die USA
werden sich erpressen lassen. Beide werden darauf aus sein, die
bestehenden UN-Sanktionen gegen das Regime in Teheran weiter zu
verschärfen, in der Hoffnung, dass das Regime von innen her in die
Knie geht.
Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post