Silvester 2012

Weihnachten ist nun auch vorbei,
das Fest der Liebe und der Völlerei.
Die Gänse, die kürzlich noch über Wiesen flitzen,
jetzt hartnäckig auf unseren Hüften sitzen.

Die ersten Nadeln rieseln vom Weihnachtsbaum,
Geschenke werden umgetauscht, man glaubt es kaum,
was mancher gekauft, mit Liebe und Bedacht,
wird achtlos in die Geschäfte zurückgebracht.

In den Geschäften herrscht dichtes Gedränge und Geschiebe,
als wenn zum Kaufen nichts mehr übrig bliebe,
von den vielen leckeren Sachen,
die uns beim Essen glücklich machen.

Hat dann das neue Jahr begonnen,
wird intensiv darüber nachgesonnen,
wie bekomme ich die vielen Pfunde wieder los,
wann passt mir wieder das neue Kleid und die Hos`.

Womit wir jetzt zum Thema kommen,
unbemerkt ist uns das alte Jahr abhanden gekommen.
Das Rad der Zeit sich immer schneller und schneller dreht,
ein Jahr, ach wie schnell es doch vergeht.

Das neue Jahr, mit Getöse und Raketen begrüßt,
mit Sekt und Punsch auch noch versüßt,
wir alle heißen es herzlich willkommen,
und hoffen, ganz in Gedanken versonnen,
dass es uns nur Glück und Gutes bringt,
und alles Negative des letzten Jahres in der Vergangenheit versinkt.

Wir nehmen uns gar manches vor,
doch sind wir nicht ein großer Tor,
dass man immer wieder erneut vergisst,
wie so ein Vorsatz ganz schnell Schnee von gestern ist.

Wir sind Meister im verschieben von Dingen,
die uns nicht so leicht wollen gelingen,
man hofft dann auf das neue Jahr,
doch meistens wird`s dann auch nicht wahr.

Man blickt zurück auf`s alte Jahr,
bilanziert, wie es so gewesen war,
um dann ganz nüchtern festzustellen,
wie jedes Jahr, mit Höhen und Dellen.

Der Alltag holt uns ganz schnell ein,
mit all` seinen Sorgen groß und klein.
Neue Gesetze werden eingeführt,
doch ein jeder meistens ganz schnell spürt,
dass sie oft nur sind reine Makulatur,
zum Vorteil für die Bürger keine Spur.

Wir werden weiter regiert von den Lobbyisten,
die auf dem Schoß der Abgeordneten ihr Dasein fristen,
und so wird weiter ungeniert,
am Willen des Volkes vorbei regiert.

Auch Kriege, Morden, Hunger und Katastrophen auf dieser Welt,
werden durch ein neues Jahr nicht abgestellt.
Hier wären wir sehr gut beraten,
keine Wunder zu erwarten.

Unsere Ressourcen werden achtlos vergeudet,
aus Gewinnsucht hirnlos meist verschleudert,
wann wirds endlich auch der letzte einseh`n,
und mit unserer Mutter Erde behutsam umgeh`n !

Und wenn am Ende des neuen Jahres wieder die Raketen krachen,
werden wir uns wieder die gleichen Gedanken machen,
wie denn dieses Jahr verlaufen ist,
man es an dem vorangegangenen Jahren misst.

Als Fazit bleibt dann unterm Strich,
viel geändert hat sich nichts für mich,
die Sorgen und Nöte, die auf mich zu kamen,
waren die gleichen, sie hatten nur andre Namen!

So heißen wir das neue Jahr ganz herzlich willkommen,
verzichten auf die Vorsätze, auch auf die frommen,
nehmen klaglos hin, was das Schicksal für uns bestimmt,
und hoffen, dass der Schöpfer in seine Hände uns nimmt.

Gewidmet meiner alten Heimat, dem Vogelsberg

Nordstrand, im Dezember 2012

Karl-Heinz Schmitt