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Westfalenpost: 10 Euro mehr Kinderarmut und Hartz IV

Archivmeldung vom 14.09.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.09.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die Kluft zwischen Arm und Reich wird größer in Deutschland. Und es gibt immer mehr Arme, Menschen, die zwar ein Dach über dem Kopf haben, genug zu essen, die damit selbstredend besser leben als Arme etwa in Entwicklungsländern. Die aber an den Rand unserer Gesellschaft gedrängt sind, weil sie sich das meiste von dem nicht leisten können, was für die anderen das Leben erst lebenswert macht.

Besonders die Kinder haben unter der Armut zu leiden. Sie machen früh die Erfahrung, ausgeschlossen zu sein: Weil das Geld für ein Geschenk zum Kindergeburtstag fehlt oder für den Ausflug mit der Schule, weil sie es nicht wagen, Freunde nach Hause einzuladen. Das zu registrieren, muss man kein Linker sein. Jürgen Rüttgers hat gerade auch darüber ein Buch geschrieben, Ursula von der Leyen nennt den Kampf gegen die Kinderarmut ihre wichtigste Aufgabe. Und Franz Müntefering schreitet zur Tat: Der Arbeitsminister denkt darüber nach, den Regelsatz für Hartz-IV-Kinder zu erhöhen.
Um 10 Euro.
Der Hartz-IV-Regelsatz für ein Kind unter 14 Jahren beträgt derzeit 207 Euro im Monat. Das Kindergeld wird damit voll verrechnet. 10 Euro mehr ist besser als nichts. Aus der Armut herausgeholt wird damit kaum ein Kind. Wer Kinderarmut bekämpfen will, kommt an der Armut der Eltern nicht vorbei - und damit an generell höheren Hartz-IV-Sätzen.
Beim Kampf gegen die Armut geht es aber nicht nur ums Geld. Es geht auch um Chancen. Gerade für Kinder. Hartz-IV-Karrieren dürfen nicht von Generation zu Generation weitergegeben werden. Vor allem die Bildungspolitik ist gefordert.

Quelle: Pressemitteilung Westfalenpost

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