WAZ: Gehalt für Bahnchef im Gerede
Archivmeldung vom 16.10.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittWer zum Vorstand der Deutschen Bahn gehört, der muss akzeptieren, dass sein Gehalt unter besonderer Beobachtung der Öffentlichkeit steht. Die Bahn ist als Staatskonzern ein politisches Unternehmen, die Vergütung der Spitzenmanager also automatisch ein Politikum.
Insofern ist es nicht nachvollziehbar, dass ausgerechnet
die Bahn nicht detailliert über die Bezahlung der Vorstände berichten
will.
In vielen Unternehmen ist es längst gute Gewohnheit, die exakte
Vergütung der einzelnen Vorstände zu nennen. So erhalten die
Aktionäre Auskunft darüber, ob Leistung und Bezahlung in gutem
Verhältnis stehen. Wenn nun das Gehalt des Bahnchefs ins Gerede
kommt, sollte dies den zuständigen Vorständen und Aufsichtsräten zu
denken geben. Denn es ist eine Unsitte, die genaue Bezahlung des
Vorstands einer Aktiengesellschaft zu verschweigen. Kunden und
Eigentümer haben ein Anrecht auf Informationen - im Falle des
Staatsunternehmens Bahn also die Bürger. Wenn sich Konzernchef
Mehdorn über sein genaues Gehalt ausschweigt, kann er sich später
nicht über Spekulationen beschweren.
Quelle: Pressemitteilung Westdeutsche Allgemeine Zeitung