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WAZ: Mit Geld und mit Konzept

Archivmeldung vom 28.10.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.10.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Robin Dutt, der Trainer des Zweitligisten SC Freiburg, ist ein Seher. Schon im vergangenen Jahr, als die TSG Hoffenheim gerade in die Zweite Liga aufgestiegen war und in Richtung Bundesliga durchstartete, prophezeite Dutt: "Hoffenheim ist der einzige Verein, der Bayern irgendwann gefährlich werden könnte."

Jaja, irgendwann. Das klang ein bisschen nach Hirngespinst, nach ferner Zukunft. Heute stellen wir fest: Dutts Vorhersage ist eher eingetroffen, als es den Bayern lieb sein kann. Nicht der Titelverteidiger aus der Metropole, sondern der Aufsteiger aus dem badischen Dorf führt derzeit die Bundesliga an. Nur eine Momentaufnahme? Abwarten. Dieser Mannschaft ist alles zuzutrauen. Vor zehn Jahren gelang es schon einmal einem Aufsteiger, auf Anhieb Deutscher Meister zu werden: Das damalige Kunststück des 1. FC Kaiserslautern schien auf ewig unwiederholbar zu sein. Heute sollte man darauf besser nicht mehr wetten. Hoffenheim gewinnt, weil Hoffenheim funktioniert. Erklärung für den Erfolg ist ein klug ausgetüfteltes Konzept, das Trainer Ralf Rangnick und ein Kompetenzteam bis ins Detail ausgearbeitet haben. Natürlich wäre ohne die Millionen des Dietmar Hopp der rasante Aufstieg (1991 spielte der Klub noch in der Kreisliga A) nicht möglich gewesen, natürlich kostete allein das brasilianische Top-Talent Carlos Eduardo schon vor der vergangenen Zweitligasaison acht Millionen Euro Ablöse - so teuer war bei weitem kein einziger Profi im aktuellen Aufgebot von Borussia Dortmund. Hoffenheim aber entschied sich, das viele Geld ausschließlich in ehrgeizige, entwicklungsfähige Spieler zu investieren, nicht in fertige Stars. Und diese Saat geht gerade auf.

Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung

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