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neues deutschland: Zu den neuen Cyber-Spezialkräften der Bundeswehr

Archivmeldung vom 18.09.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.09.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Es geht um Überlegenheit, Heimtücke hat einen großen Stellenwert. Wie schon immer, wenn Bewaffnete ihre Kräfte messen. So läuft das auch im Cyberkrieg. Nur dass man statt eines Abzugsbügels am Maschinengewehr die Entertaste der PC-Tastatur benutzt und feststellt, dass Cyber- so unendlich sauberer ist als herkömmliches Analoggemetzel. Weder sieht man Blut, noch riecht es nach Verwesung, wenn man in feindliche Stellungen eingebrochen ist. Rein statistisch merkt der Gegner ohnehin erst 205 Tagen nach einem Computerangriff, dass und wie er getroffen wurde.

Angriff? Wer redet von angreifen! Jeder nimmt doch nur das Recht auf Selbstverteidigung wahr - gegen staatliche und nichtstaatliche Akteure. War das je anders, als man den Abzugsbügel benutzte oder davor Speere warf? Noch ist der Krieg im Internet zumeist ein kalter. Er richtet sich gegen die Logistik von Terroristen, heißt es. Wer das ist? Auf jeden Fall ein Konkurrent um die Macht. Noch tastet man andere ab, spioniert einander aus, um Schwachstellen zu finden und herkömmliche Waffen zu steuern. Doch schon jetzt reicht ein ultimativer Tastendruck, um Talibangruppen oder ganze Staaten lahmzulegen. Via Börsenkrach oder beim wortwörtlichen Ausschalten kritischer Infrastrukturen. Das ist keine Erfindung durchgeknallter Filmautoren, das wird trainiert. Längst hat das Wettrüsten begonnen. Wie einst bei Atom- oder C-Waffen. Deutschland will sich wappnen, um den Anschluss nicht zu verpassen. Wie weit wird man Völker- und Verfassungsrechte biegen? Und wer wird das zulassen?

Quelle: neues deutschland (ots)

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