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Neues Deutschland: zur CSU nach der Bayernwahl

Archivmeldung vom 01.10.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.10.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Im Freistaat hängt zwar allerorten ein Kreuz - dennoch ist dort der Teufel los. Kaum hat CSU-Chef Huber das Handtuch geworfen und seine Generalsekretärin erneut ihren Rücktritt angeboten, wurde der künftige Vorsitzende der Christsozialen, Horst Seehofer, von Berlin nach München entsandt. Er soll heute offenbar dafür sorgen, dass das weiß-blaue Domino weitergeht.

Hochmut kommt vor dem Fall. Noch am Wahlabend haben Huber und Beckstein keinen Grund gesehen, persönliche Konsequenzen für das CSU-Wahldesaster zu ziehen. Da wurde ein bisschen auf Zerknirschung gemacht, Lernfähigkeit versprochen und die Entscheidung auf Ende Oktober vertagt. Nach einer turbulenten Nacht war der CSU-Chef nicht mehr zu halten und der Ministerpräsident gab eine Erklärung ab, die auf der Wiesn entstanden sein könnte. Das muss der mächtigen CSU-Landesgruppe im Bundestag wie vermutlich auch  der Kanzlerin gestunken haben. Die CSUler im Bundestag wollen ihren ohnehin nicht mehr großen Einfluss in Berlin nicht gänzlich verspielen. Angela Merkel ist 2009 auch auf die Stimmen aus dem Freistaat angewiesen. Damit das bayerische Wahlvolk der Union erhalten bleibt und die CSU nicht tatsächlich zum 16. CDU-Landesverband  zurechtgestutzt wird, treffen sich sonst häufig widerstrebende  Interessen. Genau das haben Huber und Beckstein bis heute nicht durchgeholt. Auch Dummheit kann vor dem Fall kommen.

Quelle: Neues Deutschland

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