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Börsen-Zeitung: Dies war der leichte Part

Archivmeldung vom 07.01.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.01.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Geht es um Fusionen von Landesbanken, so verlaufen Gespräche der Institute früher oder später mit schöner Regelmäßigkeit im Sand. Da mag es schon überraschen, dass alle deutschen Landesbanken, was einen Verkauf ihrer Anteile an der DekaBank an die Sparkassen angeht, überhaupt auf einen Nenner zu bringen sind - wenn auch erst gut ein Jahr, nachdem ruchbar wurde, dass zumindest die LBBW ihre Beteiligung auf Geheiß der EU ohnehin veräußern muss. Konsens unter den acht eigenständigen Landesbanken zu schaffen, könnte sich gleichwohl noch als der leichtere Part der Neuordnung im Anteilseignerkreis der DekaBank entpuppen.

Der Deutsche Sparkassen- und Giroverband jedenfalls muss sich jetzt nicht um die Mitglieder kümmern, die, aus verständlichen Gründen, gerne die Kontrolle über einen Fondsdienstleister an sich ziehen würden, welcher nach einem knapp 50-prozentigen Gewinnsprung im jüngsten Neunmonatszeitraum satte Dividenden verheißt. Vor allem zählt jetzt die Haltung derer, die ihren Anteil an dem von den Sparkassen zu entrichtenden Kaufpreis von 1,35 Mrd. Euro nicht zahlen können oder wollen. Manche Sparkasse, die vielleicht schon in der Krise ihr Spitzeninstitut stützen musste, könnte wenig Neigung verspüren, den vielfach klammen Landesbanken nochmals entgegenzukommen, indem sie ausgezahlt werden. Zudem erinnern umfangreiche Abschreibungen auf im Sommer 2007 übernommene Anteile an der Landesbank Berlin viele Sparkassen in diesen Tagen an die Risiken ehrgeiziger Zukäufe. Sparkassenpräsident Heinrich Haasis, vor Jahren stellvertretender Vorsitzender der baden-württembergischen CDU-Landtagsfraktion, dürfte sein politisches Geschick brauchen, um jeden der zwölf Regionalverbände zu bewegen, dem Kauf zuzustimmen.

Sollte dies scheitern, muss er partout eines vermeiden: dass Sparkassen, die nicht mitziehen, die Exklusiv-Partnerschaft zwischen DekaBank und Sparkassen durchlöchern und Fonds anderer Anbieter vertreiben - von Landesbanken womöglich, die, aller DekaBank-Anteile ledig, auf der Suche nach risikoarmen Geschäftsfeldern unversehens das Geschäft mit Publikumsfonds forcieren. Dies würde den Wert der DekaBank schmälern, Abschreibungen wären programmiert. Haasis stehen schwierige Gespräche bevor, und bis zu einer Einigung könnte nochmals Zeit ins Land gehen. 

Quelle: Börsen-Zeitung

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