Südwest Presse: Kommentar zu Lebensmittel
Archivmeldung vom 19.08.2006
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.08.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittWir hatten uns so am Jahrhundertsommer und der Fußball-WM ergötzt. Holt uns jetzt nach dem Genuss die Reue ein? Erst klagt der Bauernverband über massive Ernteausfälle und hofft auf staatlichen Ausgleich.
Jetzt legt die Ernährungsindustrie nach und
verweist auf die erhöhten Preise, die sie an die Bauern zahlen - und
nun leider an die Verbraucher weitergeben muss.
Man hat bisweilen den Eindruck, die Lobbyisten gingen aus lauter
Angst und Ehrfurcht vor König Kunde ihrer Aufgabe nur verschämt und
mit schlechtem Gewissen nach. Die besteht nun mal darin, für die
eigene Klientel das Beste herauszuholen. Etwa Verständnis für hohe
Preise.
Nur interessiert dies den Käufer wenig. Er sieht die Ware, sieht den
Preis - und trifft dann seine Entscheidung. Alles andere ist ihm
wurscht. Ob eine lange Grillsaison in Deutschland die Versorgung mit
Fleisch, Ernteausfälle den Nachschub an Obst und Getreide ins Stocken
gebracht hat - wir hören es und wundern uns vielleicht, dass die
Globalisierung hier keinen Ausgleich schafft.
Sei's drum. Natürlich ist gerade im Lebensmittelbereich der
Konkurrenzdruck in Deutschland immens. Verständlich aus Sicht der
Unternehmen, dass sie ihre erhöhten Beschaffungskosten weiterreichen
wollen. Das ist ihr gutes Recht. Ob es auch gelingt, ist eine andere
Frage. Darüber entscheidet der Verbraucher. Er hat ja genug
Auswahlmöglichkeiten.
Quelle: Pressemitteilung Südwest Presse