Neue OZ: Problem der Banken
Archivmeldung vom 08.01.2010
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittFehler können passieren. Einiges an der neuerlichen Kartenpanne ärgert aber über das normale Maß hinaus. Erstens ist dies der Chip selbst, der die Probleme macht. Früher ging es schließlich ohne. Und die durch ihn ermöglichte Geldkarten-Funktion mit vorherigem Aufladen stieß zumindest in Deutschland trotz aufwendiger Einführungskampagne von Beginn an nicht auf Gegenliebe.
Bar, EC-Lastschrift und allenfalls der Kauf per Kreditkarte - weitere Zahlungswege und damit der Chip erschienen Kunden und Handel überflüssig. Andere Gründe für den Problem-Chip sind in erster Linie technik- und branchengetrieben. Hier geht es um die höhere Fälschungssicherheit im Vergleich zum Magnetstreifen, um Haftungsregeln und strategische Interessen der Institute über den Zahlungsverkehr hinaus - nichts also, womit sich der Verbraucher befasst.
In jedem Fall waren es die Banken, die den Chip wollten. Der Handel musste sogar neue Lesegeräte ordern. Es ist also auch Sache der Finanzinstitute und des Herstellers, die Suppe auszulöffeln. Nötig dazu sind Kulanz, keine Scheu vor Kosten und eine bessere Informationspolitik. Als zunächst von der Postbank die Rede war, ging der Rest der Branche geschwind in Deckung. Die erste übergreifende Meldung brauchte Tage. Sie beschrieb, dass das Problem weitgehend behoben sei - ohne dass vorher über die Lage selbst ebenfalls informiert worden war. Lächerlich.
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung