Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Thema Bahn/Streik
Archivmeldung vom 16.10.2007
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.10.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie gute Nachricht vorweg: Bis zum Donnerstag werden sich die Bahnreisenden auf keine weiteren Streiks einstellen müssen. Doch in trockenen Tüchern ist noch lange nichts. Die Bahn hat zwar gestern ein neues Angebot vorgelegt, doch es ist kaum anzunehmen, dass sich die Lokführer darauf einlassen werden.
Morgen
oder übermorgen wird ein »klärendes Gespräch« stattfinden, von neuen
Verhandlungen kann noch nicht die Rede sein.
Auf den ersten Blick sieht es ja so aus, als sei Bahn-Chef Hartmut
Mehdorn seinem Kontrahenten Manfred Schell auf der Lokführer-Seite
mit der grundsätzlichen Zustimmung zu einem eigenen Tarifvertrag
entgegengekommen. Doch bei näherem Hinsehen geht er nicht über den
Vorschlag der Konfliktmoderatoren Heiner Geißler und Kurt Biedenkopf
hinaus, ein solcher Vertrag habe sich »konflikt- und
widerspruchsfrei« in das Tarifgefüge der Bahn einzufügen. Das ist
nicht das, was sich Schell unter einem eigenen Tarifvertrag
vorstellt.
Nein, es ist noch längst nicht so weit, dass die beiden Dickköpfe
Mehdorn und Schell es sich gemeinsam im Zug gemütlich gemacht hätten,
um nur noch kleine Details auszuhandeln. Auch nach dem gestrigen
Angebot befinden sich beide immer noch auf Konfrontationskurs.
Man muss nicht Pessimist sein: Nach den bisherigen harten
Auseinandersetzungen sind die Züge am Freitag nicht zum letzten Mal
stehengeblieben.
Quelle: Pressemitteilung Westfalen-Blatt