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Wieder eine Enttäuschung - Kommentar von Elisabeth Saller zur Weltsynode

Archivmeldung vom 30.10.2023

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.10.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Mary Smith

Viele Katholiken haben dieser Tage auf den Vatikan geblickt, wo die Weltsynode mit 360 Bischöfen und Laien am Sonntag zu Ende gegangen ist. Ein Mini-Erfolg: Gut 2000 Jahre nach Jesus durften Frauen dabei sein. Das war es aber auch schon. Die Teilnehmer verabschiedeten eine Erklärung. Und die ist für Kirchenmitglieder, die sich endlich etwas Modernisierung wünschen, eine Enttäuschung. Mehr Mitspracherechte und höhere Ämter für Frauen? Anerkennung und Integration von Homosexuellen? Fehlanzeige. Die Erklärung bleibt in diesen Punkten sehr vage, legt höchstens Fragen fest, von Reformen ist keine Rede. Das ist leider keine Überraschung.

Schon öfter hat Papst Franziskus den Vorschlägen zu Veränderung, die häufig aus Deutschland - etwa von der Bewegung Maria 2.0 - kommen, eine deutliche Absage erteilt. Dem Synodalen Weg, bei dem deutsche Geistliche und Laien seit 2019 gemeinsam über die Zukunft der Kirche und Themen wie Macht, Sexualmoral und die Rolle der Frauen beraten, hat der Papst sogar vorgeworfen, elitär zu sein. Er kritisierte, das Volk Gottes als Ganzes sei nicht beteiligt. Bei seiner eigenen Synode sei das freilich anders. Nach der mutlosen Erklärung der Weltsynode hat man wieder einmal den Eindruck: Der Papst und viele seiner Kirchenmänner wollen ihre Macht nicht verlieren. Trotz Missbrauchsskandalen, Problemen mit dem Zölibat und Kirchenaustritten. Zwar soll 2024 die Synode fortgesetzt werden. Am Ende wird es aber nur Empfehlungen an den Papst geben. Daran muss sich Franziskus nicht halten. Die Gläubigen, die sich für eine modernere Kirche engagieren, brauchen noch sehr viel Geduld.

Quelle: Allgemeine Zeitung Mainz (ots)

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