Südwest Presse: Kommentar zu Erdgas
Archivmeldung vom 09.12.2005
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittZwischen den Erdgaslieferanten und ihren kritischen Kunden verrohen die Sitten. Da immer mehr Verbraucher der Preisgestaltung nicht mehr über den Weg trauen, weil eine Erhöhung die nächste jagt, sehen sich insbesondere die großen in der Branche berechtigt, den Knüppel auszupacken:
Das Arsenal der
Einschüchterungsmittel lässt weder die Drohung mit einem Lieferstopp
noch dem Gang vor den Kadi aus.
Wie groß muss eigentlich die Mischung aus Empörung und Rechthaberei
sein, dass sich vermeintlich seriöse Unternehmen dazu verleiten
lassen, mit Kanonen auf Spatzen zu schießen. Der Streit über die
Billigkeit der Welle von Preiserhöhungen in der Gasbranche, die stets
mit Verweisen auf die Ölpreisbindung des Erdgases begründet werden,
ist bei mehreren Gerichten anhängig. Welche Zacken bräche eigentlich
den Erdgasversorgern aus der Krone, wenn sie schlicht Vernunft walten
ließen und den Ausgang der Verfahren abwarteten, die derzeit in
Heilbronn und Hamburg laufen?
Doch auch die Verbaucherschützer täten gut daran, nicht nur mit Macht
gegen die Erdgasbranche zu agitieren und die Verbraucher zum
Zahlungsboykott bei Preiserhöhungen aufzurufen. Schließlich gibt
ihnen niemand die Garantie dafür, dass diese Prozesse in ihrem Sinn
ausgehen. Gewinnen sie die Versorger, bleiben an den Klägern saftige
Nachzahlungen hängen. Auch darauf gehört verwiesen.
Quelle: Pressemitteilung Südwest Presse