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Rheinische Post: Die Lehren des Rütli-Skandals

Archivmeldung vom 01.04.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.04.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Jens Brehl

Im Niedergang der Rütli-Hauptschule stecken zwei Skandale: Erstens: Es ist ein Skandal, wenn Lehrer mit der Gewalt und der Verwahrlosung ihrer Schüler allein gelassen werden; wenn so getan wird, als sei es ihr Privatproblem.

Vielmehr gilt: Wo sich Rechtlosigkeit (nichts anderes herrschte an der Rütli-Schule) breit macht, muss der Staat Härte zeigen. Bitte jetzt also keine ufer- und folgenlose Großdebatte, wie man perspektivlosen Jugendlichen eine Perspektive bieten könnte. Problemschulen müssen befriedet werden. Schnell. Entschlossen. Mit Jugendamt, Polizei und Staatsanwaltschaft. Zweitens: Es ist ein Skandal, wenn Lehrer Probleme wegschwiemeln, schweigen, wo sie laut schreien müssten. Es bleibt ein bedrückendes Rätsel, warum die Rütli-Lehrer erst um Hilfe riefen, als der Karren tief im Dreck war. Welche falsche Scham, welche falsche Rücksicht, welcher Druck von außen, welche Ignoranz steckt dahinter? Kein Lehrer muss seine Unversehrtheit in einem Privatkrieg gegen Schüler durchsetzen. Wenn es ein Kartell des Schweigens über unhaltbare Zustände gibt, ist Zivilcourage der Lehrer gefragt: Alarm geben, die Öffentlichkeit informieren spätestens das hilft gegen Politiker, Vorgesetzte und Bürokraten, die im Zweifel immer ein Interesse haben, Übles zu verkleistern.

Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post, Jens Voss

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