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Neue OZ Die Defizitwelle

Archivmeldung vom 12.06.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.06.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Üppiger Etat, hoher Promifaktor und ein guter Ruf: Die Voraussetzungen für die Hersfelder Festspiele stimmen. Umso tragischer, wenn die Besucher trotzdem ausbleiben: Das Defizit rollt auf das Festival zu wie das Oder-Hochwasser auf die Städte und Gemeinden entlang des Flusses: unaufhaltsam. Keine schöne Vorstellung.

Natürlich üben sich alle Verantwortlichen zunächst in Schadensbegrenzung und predigen Sonnenschein. Dahinter steckt die Hoffnung, die Deiche der Kulturfinanzierung mögen halten oder die Besucher sich spontan zum Trip nach Bad Hersfeld entschließen. So hoffen alle, dass die Defizitwelle abebbt, bevor sie die Rechnungsprüfer erreicht.

Vielleicht spiegelt sich in der Zurückhaltung der Gäste aber auch ein Trend, den die allgemeine Krise auslöst: Wer Angst um Job und Zukunft hat, überlegt sich den Festspiel-Besuch zweimal. Gut möglich, dass sich in der Festivallandschaft einiges verschiebt und sogar manch ein fest verwurzeltes Gewächs einfach verdorrt.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung

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