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WAZ: Kinderkrebs um Kernkraftwerke: Zeit verloren

Archivmeldung vom 10.12.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.12.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Seit Jahren weisen Ärzte darauf hin, dass in der Umgebung von Atomkraftwerken Kleinkinder häufiger an Krebs und Missbildungen erkranken. Bereits 1998 kam der Physiker Alfred Körblein zu entsprechenden Resultaten. 2001 legte er eine weitere Studie vor, wonach die Kinderkrebsrate am Standort Gundremmingen am höchsten sei.

Erst nach deutlichen Protesten erklärte sich das Bundesamt für Strahlenschutz bereit, diese Befunde anzuerkennen und weitere Kontrollstudien einzuleiten. So wurde sehr viel Zeit verloren. Und im Sommer 2007 kam eine US-Untersuchung, die Daten aus Spanien, Frankreich, Japan, Nordamerika und Deutschland auswertete, zu dem gleichen Ergebnis: Das Krebsrisiko ist für Kinder in AKW-Nähe höher. Das Problem ist also lange bekannt, geschehen aber ist nichts. Erschwerend kommt hinzu, dass auch die neue Mainzer Studie keine wissenschaftliche Erklärung für die gefundenen Ergebnisse anbieten kann. Doch die Fakten sprechen für sich. Mit Maßnahmen zum Schutz der Menschen darf nicht gewartet werden, bis man letztgültige Klarheit über die Ursachen hat.

Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung

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