Mitteldeutsche Zeitung: zu SED-Opferrenten
Archivmeldung vom 14.06.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittSchaut man in das Kleingedruckte des Paragraphenwerks, offenbart sich doch eine ziemlich erbärmliche Kleinlichkeit: Wer weniger als sechs Monate aus politischen Gründen in der DDR inhaftiert war, geht grundsätzlich leer aus.
Wer länger
als sechs Monate gesessen hat und nun zu den nicht ganz Armen gehört,
bekommt ebenfalls nichts. Faktisch schafft das Gesetz eine
Zweiklassengesellschaft unter den einst politisch Verfolgten. Bitter
müssen die Opferverbände feststellen: Sie wollten eine - späte -
öffentliche Anerkennung für ihr widerständiges Verhalten und das
daraufhin erlittene Unrecht bekommen: respektvolle Achtung nach
entwürdigender Ächtung. Herausgekommen sind Trostpflaster, die nur
einen Teil der Verwundungen abdecken.
Quelle: Pressemitteilung Mitteldeutsche Zeitung