Rheinische Post: Irak vor Bürgerkrieg
Archivmeldung vom 24.02.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittEin Bürgerkrieg zwischen Schiiten und Sunniten im Irak setzt eine machtpolitische Kettenreaktion in Gang, die in einem Desaster enden kann. Diese drohende Gefahr treibt Politiker wie US-Präsident Bush oder den geistigen Führer der Schiiten, Ajatollah al-Sistani an, nach dem Anschlag auf die schiitische Goldene Moschee in Samarra zur Mäßigung zu rufen.
Doch genau das Gegenteil tritt ein. Es brennen
sunnitische Moscheen, und unschuldige Menschen werden reihenweise aus
Rache getötet.
Ein Bürgerkrieg wird den Irak zerreißen. Die Kurden im erdölreichen
Norden werden sich lossagen und die Schiiten sich möglicherweise
Richtung Iran wenden. Die Sunniten als ehemalige Machthaber unter
Saddam Hussein sind militärisch enorm aufgerüstet. Vieles der alten
Militärbestände ist von ihnen beiseite geschafft worden. Dazu kommen
irakische wie auch eingereiste Terroristen, die den Machtverlust der
Minderheit nicht hinnehmen wollen. Gleichzeitig wollen sie auch
verhindern, dass der Irak demokratischer und die Menschen freier
werden. Ein Bürgerkrieg wäre für die USA, die Briten und alle anderen
fremden Truppen im Irak verheerend. Ihnen droht, dass sie in Kämpfe
verwickelt werden, die sie nicht wollen.Es wäre ein neuer Krieg.
Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post