WAZ: Weiße Weihnacht
Archivmeldung vom 21.12.2009
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.12.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittWeiße Weihnacht - das ist so ein Urwunsch der Deutschen. Es hat wohl mit dem Hang zum Gemütvollen, zum Romantischen und mit einer tief im Inneren verankerten Sehnsucht nach Frieden zu tun.
Schnee vermag zauberhafte Landschaften zu malen und Hässlichkeiten in unseren Städten gnädig zu überdecken - und auf magische Weise sogar so manches hässliche Denken zu bannen, zumal im Advent. Man kennt das Gefühl: Über allen Gipfeln ist Ruh'.
Diejenigen aber, die in diesen Tagen und Nächten unterwegs sein müssen, werden vermutlich von anderen Gefühlen beherrscht. Es ist kein Vergnügen, stundenlang im Stau auf Autobahnen, Bahnhöfen- und Flughäfen festzustecken. Es ist keinen Moment lang romatisch, es ist einfach nur nervenaufreibend und bitter kalt - um von der lebensbedrohenden Seite gar nicht zu sprechen: Dieser jähe, heftige Wintereinbruch hat bereits Opfer gefordert.
Und doch kehrt trotz all dieser Unbill immer wieder der Ur-Wunsch zurück: Der Wunsch nach weißer Weihnacht, und man hegt weithin die Hoffnung, dass es endlich so in diesem Jahr wird.
Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung