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Neue OZ: Abgehoben

Archivmeldung vom 30.01.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.01.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Manche Top-Banker fühlen sich "dämonisiert", wie auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos zu vernehmen war. Schade, dass sie das nicht vor einem deutschen Arbeitsamt oder einer Berliner Suppenküche, sondern in einem Fünf-Sterne-Hotel verkündet haben.

Angesichts der größten Krise seit Jahrzehnten ist es bemerkenswert, wie abgehoben ein Teil der globalen Finanzelite bereits wieder Millionen-Boni kassiert und jammert. Und das ohne einen Hauch von Demut und Verantwortungsbewusstsein.

Der Chef der Europäischen Zentralbank, Trichet, und Frankreichs Präsident Sarkozy haben völlig recht, wenn sie weitreichende Reformen im Finanzsektor fordern. Großbanken und Kapitalgesellschaften dürfen nicht länger ungebremst weiter spekulieren, während Staaten, Kommunen und Bürger für die gigantischen Verluste aufkommen müssen. Der Bankensektor sollte zügig weltweit so umgebaut werden, dass der Realwirtschaft niemals wieder die Kernschmelze drohen kann. Das sind schwierige, aber notwendige Weichenstellungen, die EU und USA zügig und mit Umsicht vornehmen müssen. Dabei geht es auch darum, mehr Vertrauen und Gerechtigkeit zu schaffen.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung

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